Kunst … hier und jetzt
Keine Ausstellung kann auf so intensive und regional so übergreifende Weise Kunst vermitteln wie Kunst… hier und jetzt es konnte: der besondere Ort des Entstehens von Kunst, Führungen in alle Ateliers, Busse zu den entlegenen, Spaziergänge zu den nahen und Fahrradtouren im Stadtbezirk, Performances, Tanz und Theater. Dass auf die Qualität der Kunst geachtet wurde, dass auch mal Räume gesucht und gefunden wurden, dass beraten und geholfen wurde – kurz: dass ein Konzept und eine umfassende Organisation hinter allem stand, wurde nicht nur vom Publikum dankbar bemerkt.
Kunst… hier und jetzt ist ein sehr besonderes Vermittlungsformat. Es gehört zu dem Strauß der anderen Möglichkeiten. Es ist gut, wenn es mehr und mehr Ausstellungsmöglichkeiten für hiesige Kunst gibt. Es ist gut, wenn der Allgemeine Konsumverein auch ehemals Braunschweiger Künstler*innen zeigt. Es ist gut, wenn im Kunstverein Jahnstraße die ganz jungen Braunschweiger*innen zu „Wort“ kommen, wenn in der Hamburger Straße Kunst aus Braunschweig gezeigt wird. Es ist toll, wenn in den Kunstvereinen von Wolfenbüttel und Wolfsburg junge Absolventen der HBK Ausstellungen haben.
Kunst… hier und jetzt war ein Kooperationsprojekt der Braunschweigischen Stiftung und des Allgemeinen Konsumvereins. Dieses sehr erfolgreiche und für Künstler*innen in Braunschweig und Region ebenso wie für die zahlreichen Besucher*innen des Kunstfestes der offenen Ateliers freud- und erlebnisvolle Projekt wurde zu 100% von der Stiftung finanziert. Das war großartig.
Jetzt hat die Braunschweigische Stiftung entschieden, trotz des Erfolges sich von Kunst … hier und jetzt zu trennen.
Diese Trennung bedeutet, die aufgebauten Brücken zwischen Künstler*innen und ihrem Publikum ein zu reißen. Es bedeutet die fühlbare Präsenz des Kunstschaffens außerhalb der Hochschule abzuschneiden. Eine Erfolgsgeschichte der Vergangenheit zu überantworten.
Wir sind überzeugt, dass Braunschweig und unsere Region ein solches Kunstfest braucht. Das hiesige Kunstschaffen sollte vor Ort erlebbar bleiben und hier Studierende sollten mit ihrer Arbeit willkommen sein.
Damit weiter so etwas wie Kunst… hier und jetzt sein kann, brauchen wir ein Zusammenstehen der Künstler*innen, brauchen wir den erklärten Wunsch aller Interessierten: rettet mit uns das Kunstfest, schafft Öffentlichkeit, sprecht für das Kunstfest, für Kunst vor Ort.